Social Arts

“Social Arts ist für mich künstlerisch motiviertes Arbeiten mit Menschen und sozialen Situationen statt mit Farbe, Tönen, Texten und anderem Material. Das setzt sich dem Vorwurf der Instrumentalisierung aus – ein Vorwurf, der aber ins Leere geht. Denn im Unterschied zur allgegenwärtigen Manipulation der Ökonomie, die häufig verdeckt agiert, spreche ich klar aus, worum es mir geht. Social Arts darf nicht mit einem basisdemokratischen Projekt verwechselt werden. Die Künstlerin / der Künstler setzt das Konzept. Die involvierten Menschen haben die Freiheit, sich an diesem Projekt zu beteiligen und es im Rahmen des Konzepts mitzugestalten oder wieder auszusteigen bzw. sich auf eine BeobachterInnenposition zurückzuziehen. Das Projekt verändert sich durch Reaktionen und Erfahrungen, die Künstlerin / der Künstler analysiert diese Beobachtungen zusammen mit den Beteiligten. Die Weiterentwicklung des Konzepts liegt jedoch bei ihr /ihm. Mitentscheidung der Beteiligten würde Mitautorenschaft bedeuten und damit auch Mitverantwortung”
Helga Köcher

“Unter Social Arts verstehe ich Kunst, die ihre Rezipienten an/in ungewöhnlichen Situationen/Orten anspricht und somit nicht nur im klassischen Ausstellungskontext eines “white cubes” stattfindet.”
Gerald Zahn

“Am Beispiel Biografischer Theaterarbeit: Jeder Raum ist Bühne des Alltags, auf der wir alle unsere „Rolle“ übernehmen. Der eigenen Lebensgeschichte auf den Spuren wird in der biografischen Theaterarbeit das Reservoir unserer emotionalen Muster und Prägungen im theatralen Spiel bewegt und neu erfahren. Es geht nicht darum, die eigene Biografie auszustellen, sondern tiefe, persönliche Erfahrungen und Erinnerungen zur Darstellung allgemeiner, gesellschaftlich relevanter Themen lebendig werden zu lassen. Zu diesem Theaterspiel kann jedeR geladen werden und alle geladenen Gäste sind zugleich auch GastgeberInnen im gemeinsamen kreativen Schaffen. Dabei entsteht Freude, es geht nicht anders.”
Beate Göbel