OKTOPUS

Tagung und Ausstellung

18. – 19. Juni 2009
Sigmund Freud PrivatUniversität Vortragssaal
1030 Wien, Schnirchgasse 9a
http://www.sfu.ac.at

Der Oktopus wurde im Laufe der Jahrhunderte mit widersprüchlichen Zuschreibungen bedacht. Intensiv haben sich mit ihm der Philosoph Vilém Flusser und der Literat Roger Caillois beschäftigt. Neuere meeresbiologische Studien weisen ihm verblüffende Intelligenz nach.

Im Projekt OKTOPUS steht er im Zentrum interdisziplinärer Betrachtung durch Kunst und Wissenschaft. Ausgangspunkt war eine Einladung des Psychoanalytikers Federico de Luca Comandini an Gertrude Moser-Wagner, sich mit seinem Forschungsobjekt, dem Oktopus als Imaginationstier zu beschäftigen. Moser-Wagner filmte in Formia und Ventotene und machte eine Reihe von Interviews zur Beziehung Mensch und Meer. Es entstand eine Ausstellung und das Video Polipologo, das die KÜnstlerin im Rahmen des Symposiums vorführen wird.

Die Ausstellung OKTOPUSplusminus

Eröffnung: Do. 18. Juni, 19 Uhr

Die Ausstellung zeigt künstlerische Annäherungsformen an den OKTOPUS als Imaginationstier und als rhetorische Figur in den Medien Video, Foto, Konzept, Zeichnung, Objekt, Konzept, Sprache und Tanz.

Beteiligte Künstler und Künstlerinnen: Antonino Bove, Michael Endlicher, Elizabeth McGlynn, Eva Tesarik, Elisabeth Wörndl.

Performance MITOSE: Sabina Holzer (Tanz), Sabine Maier (Stunts), elffriede (Tusche).
Eva Tesarik: Ossa Sepia Metallgiessen

Konzept und Kuratierung: Gertrude Moser-Wagner
Gespräch zu Eröffnung: Lucas Gehrmann.

Das Symposium OKTOPUSplus

19. Juni 2009, 10–13 Uhr

Begrüßung und Key note: Alfred Pritz
Einführung und Videoprojektion „Polipologo“: Gertrude Moser-Wagner

Weitere Beiträge von
Peter Berz
Brigitte Sindelar
Elizabeth McGlynn

Moderation: Monika Mokre
Koordination SFU: Eva Pritz

Die Tagung will – ausgehend von einer Anregung der Kunst an Psychoanalyse, Therapie und Kulturwissenschaft – den Oktopus als innere Bewegungsform, Imagination und kulturelle Zuschreibung verstehen und mit Beispielen belegen und behandelt daher die Fragen:
1. Entwicklungspsychologische Aspekte der Kopffüßer- Darstellung und deren Entsprechung im Unbewußten
2. Symbolsprache des Kopffüßers und seine Repräsentation im kulturspezifischen Gedankengut.
3. Annäherung von Kunst und Wissenschaft am Ort des Studiums der Bilder vom Unbewussten.

SymposiumsteilnehmerInnen

Gertrude Moser-Wagner, Studium an der Universität für Angewandte Kunst Wien (Diplom 1981 bei Bruno Gironcoli). Bildhauerin, Projektkünstlerin. 1982–1993 Lehrbeauftragte an den Kunstuniversitäten für BIldende und für Angewandte Kunst, Wien. Lehrt derzeit an der Webster University Vienna. Zahlreiche internationale Ausstellungen.
Künstlerische Arbeiten als Forschung im öffentlichen Raum und mit interdisziplinären Andockstellen. Transpositionen, Analogien und poetische Interventionen im urbanen Raum oder in der Landschaft. Künstlerkuratorin mit Schwerpunkt auf Skulptur, Prozess, Handlung, Raum, Kollektiv, Osmose. Reisekünstlerin, derzeitiger Fokus Italien und Südostasien. Ausstellungen und Projekte, Link: http://www.moser-wagner.com

Elizabeth McGlynn, Künstlerin. Lehrt an der Universität für angewandte Kunst in Wien und der Akademie der Bildenden Künste München. Arbeitet als Kunsttherapeutin im klinischen Bereich im Psychosomatischen Zentrum Waldviertel in Eggenburg. 2007 Würdigungspreis der Republik Österreich für Kunst im sozialen Raum. Zahlreiche internationale Ausstellungen und Filmpräsentationen, zuletzt RAGE, Versuch einer Annäherung in 10 Modulen (Video 2008, 54 min, Experimentelle Dokumentation).
Hg „Kunst und Soziale Praxis“, work in progress, 2007 Universität für angewandte Kunst ISBN 3–85211-134-X

Peter Berz, Studium der Philosophie und Germanistik. 1995–1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojekts “Geschichte und Systematik der digitalen Medien”. Mitherausgeber ausgewählter Schriften des amerikanischen Nachrichtentheoretikers Claude Elwood Shannon. Seit 1999 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Ästhetik und Geschichte der Medien der Humboldt-Universität zu Berlin.

Brigitte Sindelar, Psychologin, Psychotherapeutin nach Alfred Adler, Autorin und Hochschullehrerin. Sie leitet die Abteilung und die Ambulanz für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie an der Sigmund Freud Privatuniversität in Wien. Sie ist Spezialistin für Teilleistungsschwächen und Rorschach-Tests.

Alfred Pritz, Psychoanalytiker, Publizist, Herausgeber, Gründungsrektor der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien und Präsident des World Council for Psychotherapy. Therapeutische Ausbildungen nach Carl Rogers, Gestalttherapie, Hypnose und Psychoanalyse.
Nach seiner Promotion arbeitete er ab 1977 als Psychotherapeut am Ambulatorium der Wiener Gebietskrankenkasse und befasste sich überwiegend mit Therapien von alten Menschen, Neurosen und Persönlichkeitsstörungen.

Monika Mokre, Politikwissenschaftlerin, Vorsitzende von FOKUS, der Forschungsgesellschaft für kulturökonomische und kulturpolitische Studien, stellvertretende Direktorin des EIF, Institut für europäische Integrationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Forschungsschwerpunkte: Demokratietheorie, europäische Öffentlichkeit,
Kunst- und Kulturpolitik, Genderfragen.