ME, MYSELF & THEM

Gruppenschau zum Thema Selbstportrait

Ilse Chlan, “Nachtstücke”, Installation

Eröffnung:

Freitag, 16. November, 18:30 Uhr

Künstlerhaus
(Erdgeschoss, Plastikersaal)
Karlsplatz 5
1010 Wien

Eröffnungsrede: Timm Starl
Mit Katalogpräsentation

Teilnehmende KünstlerInnen:
Renate Bertlmann, Ilse Chlan, Linda Christanell, Sissi Farassat, G.R.A.M. und Josef Schützenhöfer, Matthias Herrmann, Leo Kandl, Brigitte Konyen, Susi Krautgartner, Paul Albert Leitner, Edgar Lissel, Claudia-Maria Luenig, Karin Mack, Sabine Maier (MACHFELD), Sissa Micheli, Michael Michlmayr, Andreas Müller, Klaus Pamminger, Margot Pilz, Willy Puchner, Thomas Riess, Josef Wais, Elisabeth Wörndl.

Kuratorin:Brigitte Konyen

Brigitte Konyen, Detail aus Geschenkbild, 2012
3-teilig C-Prints Spiegelfolie 140×100 cm u 90×70 cm

21. November 2012, 13.00–18:00 Uhr
Thementag: „Fotografie im Künstlerhaus“ im Rahmen der VIENNA ART WEEK 2012 in Anwesenheit der KünstlerInnen und der Kuratorin

Öffnungszeiten:
Täglich 10–18 Uhr, Donnerstag 10–21 Uhr

Ausstellungsdauer:
17. November – 2. Dezember 2012

Finissage: 2. Dezember 2012, 16:00–18:00 Uhr

Willy Puchner, Die Rote Katze, C-Print, 50×70cm – Willy Puchner, Ein Hase auf Reisen, C-Print, 50×70cm

Was erzählt uns das Selbstportrait über die Künstlerin, den Künstler? Was treibt KünstlerInnen dazu, sich selbst zu fotografieren?

Claudia-Maria Luenig, “Extremities”, 2012 (Innere/ Äussere) c print von fotocollage (transparentpaier, stickerei, foto)

Jede® hat es irgendwann „getan“, manche tun es immer wieder. Bei manchen steht das Selbstporträt dezidiert im Zentrum ihres Werks, eine Art Katalysator auf der Suche nach dem wahren Ich, eine Art Tagebuch, das entblößende Blicke auf die eigene Biographie freigibt. Anderen wiederum dient es zur Inszenierung dringlicher Aspekte des Innenlebens oder als Mittel zur Reflexion der Außenwelt.

Seine Wiederholung beschreibt eine Suchbewegung zwischen Innen und Außen, Eigenem und Fremdem, biographischer und fiktionaler Identität, deren selbstbestimmte Konstruktion ein wichtiges Thema unserer Zeit ist. Feste gesellschaftliche Strukturen, die der Identitätsstiftung dienen, existieren nicht mehr. Das Bild aber, das ich mir von mir selbst mache, entsteht über die Beziehung zu anderen – und sei es die fiktive Beziehung zu einem anonymen Gegenüber.

Brigitte Konyen, Farbfoto 1969, in Rahmen 13×18 cm

Die in der Ausstellung versammelten Arbeiten gehen über den Begriff des Selbstbildnisses als Ansicht des Gesichts hinaus: Der eigene Körper wird ins Bild gesetzt, ragt in dieses als Schatten hinein oder wird durch die Hülle eines Kleidungsstücks repräsentiert. Oft scheint es, als würde das Porträt explizit negiert, nicht zuletzt, um den Komplex der Selbstdarstellung entweder bewusst auszuklammern oder ironisch zu konterkarieren.

Dass das Porträt dafür herhält, ist nicht zufällig, da es eine Ansicht des eigenen Körpers wieder gibt, die man nur vermittels eines Spiegels (oder eines Fotoapparates) haben kann. Insofern es für das sozial vermittelte Spiegelbild-Selbst steht, das Bild, das man sich durch Andere und gesellschaftlich kommunizierte Erwartungen von sich selbst macht, arbeiten sich die KünstlerInnen dann auch daran ab. Und da man mit dem Fotoapparat neben der Porträtaufnahme auch andere die eigne Körperansicht überschreitende Bilder machen kann, geben die gewählten Perspektiven und Ausschnitte vielfältige Mittel an die Hand, von dem Gesehenwerden, von sozialer Identität zu handeln.

Im Rahmen von Eyes On – Monat der Fotografie Wien 2012