Der diskrete Charme der Platzhalter und Normen (2010):

Als Protagonisten meiner Arbeit inszeniere ich ausgewählte Alltagsobjekte und Phänomene der Unterhaltungsindustrie. Dabei kann es sich durchaus um in ihrer Allgegenwärtigkeit verkannte Erscheinungen wie Standardschriften, Pop-up Fenster, normierte Kleidergrößen oder auch Schamhaar handeln.

Zuerst löse ich diese Themen aus ihrem Alltagskontext um ihnen dann in einer unerwarteten Umgebung zu einem ikonisierten Dasein zu verhelfen. Für die Transformation dieser modernen Zeitzeugen nütze ich die ganze Bandbreite der Medien.

Beispielsweise habe ich von Bekannten Schamhaare gesammelt und sie in Buttons eingearbeitet. Da Körper-Beharrung im Beautydiskurs immer häufiger verpönt und infolge entfernt wird, wählte ich zur Präsentation der Button-Kollektion den wissenschaftlich, nüchternen Stil eines naturhistorischen Museums.

Die ungeliebten Popup Fenster befreite ich von ihrem kurzatmigen Bildschirmdasein und verarbeitete sie zu Acrylbildern und flauschigen Teppichen.

Ein Jahr lang habe ich Aufnahmen gesammelt, wie sich Barbara Rett von ihrem Fernsehpublikum verabschiedet und daraus eine Animation für einen Miniaturbildschirm aus dem Souvenirshop erstellt.

Das Sammeln und neu anordnen nimmt einen wichtigen Teil meiner Arbeit ein und gewährt mir die Möglichkeit Normen und Platzhalter unserer Zeit zu untersuchen und sichtbar zu machen.

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