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Ein Geschäftsmodell
Die “Galerie R2” schreibt eine Künstlerin an, deren Kontaktdaten sie der IG Bildenden Kunst-Seite entnommen hat. Die Künstlerin deponiert, dass sie keine weiteren Informationen wünscht. Daraufhin folgte eine weitere ungewollte Info per Email:
R2 bezeichnet sich darin als “einmaliges Projekt in Wien”, da sie um die “Förderung des Dialoges zwischen Philosophie, Kunst und Wirtschaft” bemüht sei. Und schreibt weiter: “Wir arbeiten ehrenamtlich, finanzieren uns aus Spenden und ohne öffentliche Subventionen!”
Angeboten wird ein Mietgalerieraum für ab 600 € /die Woche bzw. 1.960 €/Monat. Siehe das aktuelle Angebot
Im Klartext:
Hier wird mit einer antiken Tradition von Philosophie argumentiert, „die Geist und Handwerk“ vereint, und damit ein Multifunktionsraum für einerseits „Angewandte Philosophie“ und andererseits die Präsentation von allem Handwerklichen quer durch den Gemüsegarten – Malerei, Grafik, Fotografie, Gebrauchskunst, Keramik, Kunsthandwerk, Haushaltsgegenstände, Schmuck, Teelichter.….beworben.
Wir leben aber nicht mehr in der Antike, sondern in einer stratifizierten Gesellschaft, in der KünstlerInnen von einer Galerie nicht Tischtücher und Eröffnungsreden eines Vereinsmitglieds erwarten, sondern Präsenz im Kunstbetrieb und „das symbolische Kapital“, das eine wilde Mischung von Professionellem und Dilettantischem eben nicht gibt.
Disziplinenübergreifender Diskurs ist ein hehres Ziel. Ein Geschäftsmodell daraus machen zu wollen, ist ein Problem.